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Karl Rödel

(1907-1982)

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Deutsche Nachkriegskunst aus zwei Ländern

Der Künstler Karl Rödel ist eine Entdeckung. Wir zeigen auf dieser Website einen Ausschnitt aus dem Werk eines deutsch-deutschen Künstlers, dessen gesamte Vita exemplarisch für Nachkriegsdeutschland ist. Geboren bei Frankfurt am Main, zog der junge Rödel noch vor dem 2. Weltkrieg mit seiner Familie in die Nähe von Halle an der Saale, wo er auch lernte und später lehrte. 1952, drei Jahre nach Gründung der DDR, übersiedelte er nach Mannheim, wo er seinen letzen Lebensabschnitt verbrachte.  Dabei erlebte der Künstler unbeschwerte Jahre auf der Burg Giebichenstein, Restriktionen an der Kunst durch die Nationalsozialisten, Kriegsgefangenschaft, den Beginn der DDR und später das geteilte Deutschland aus der westdeutschen Perspektive. 

Karl Rödels Biografie ist die eines lebensfrohen Deutschen, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts neugierig auf die Erweiterung seiner Kunst ist, sich inspirieren lässt von den damaligen künstlerischen Strömungen, in die Welt geht, sich Gesprächspartner zu suchen und seine Arbeit Größen wie Picasso und Chagall zur Diskussion vorlegt. Rödel bleibt im Dialog seiner Gegenwart und seine künstlerische Arbeit wird reich an kunsthistorischen Einflüssen. So können wir in den in original Modellrahmen gehangenen Gemälden ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte sehen und uns heute erinnern, dass die Herausforderungen jener Zeit eben gerade einer Kunst bedurften, die den Menschen Visionen, Hoffnungen und Mut vermittelten. Karl Rödel hat dazu einen geschätzten Beitrag geleistet. 

Diese Seite wir als Karl Rödel Archiv geführt, da wir eine systematische Aufarbeitung seines Gesamtwerkes verfolgen.  Wenn Sie Werke des Künstlers in unser Archiv aufnehmen lassen wollen:

Wer mit der Kunst von Karl Rödel vertraut ist, denkt zunächst an die figürlichen Druckgrafiken, deren Farbpalette bei den dunkleren Tönen angesiedelt ist und den Bildern Melancholie, Zerbrechlichkeit und Trauer einhaucht. Trotz ähnlicher Stimmungen greift Rödel auf ein vielfältiges Repertoire an Szenerien zurück, die gerade durch die Mystik und den dunklen Farben etwas Erzählerisches und später etwas theaterhaft Inszeniertes mit sich bringen. Das Repertoire von Karl Rödel, der in erster Linie von der Vielfalt der bekannten Burg Giebichenstein in Halle an der Saale beeinflusst wurde, ist von großer Mannigfaltigkeit in Technik und Form geprägt.
Neben dem engen Zusammenhalt der Hallenser Künstlergemeinschaft, die maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Rödel genommen hat, prägten ihn seine nicht minder bekannten Lehrer wie die Maler Charles Crodel und Erwin Hahs, der Schriftkünstler Herbert Post sowie der Bildhauer Gerhard Marcks. Diese vielfältige Ausbildung von Rödel und das unersättliche Interesse an seiner Umwelt und der Gesellschaft führte dazu, dass die frühen Arbeiten von Rödel trotz ihrer farblichen Reduziertheit reich an Motiven und unterschiedlichen Druckverfahren waren.

Biografie

Karl Rödel wurde 1907 in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main geboren.

Nach einer dramatischen Brandkatastrophe, bei der seine Mutter ums Leben kam, zog der junge Rödel im Alter von zehn Jahren mit seinem Vater und seinen fünf Brüdern fort in das Dörfchen Wörmlitz bei Halle an der Saale. Er tat es seinem Vater, einem Schreiner und Kunsthandwerker, gleich und begann ab 1922 eine Handwerkslehre in Halle. So kamen auch seine ersten Berührungen mit der Kunstgewerbeschule auf der Burg Giebichenstein zustande. 1929 erhielt er einen Studienplatz an dieser Schule, lernte fortan bei Künstlern wie Charles Crodel, Gerhard Marcks und Herbert Post. Von 1933 bis 1934 besuchte er dann die Akademie zu Leipzig und wurde anschließend vom Provinzialkonservator Prof. H. Giesau als freier Mitarbeiter in dessen Werkstatt aufgenommen. Dort erhielt er eine Ausbildung zum Restaurator. Es folgten Reisen nach Italien (1934) und England (1937). Ab 1939 arbeitete er als Restaurator im Schloss Museum Berlin.

Im Jahr 1942 zog Rödel nach Berlin-Steglitz und richtete sich dort eine Atelierwohnung ein. Anschließend diente er bis 1945 im Zweiten Weltkrieg und geriet in Kriegsgefangenschaft. Während seiner Abwesenheit wurde im Jahr 1944 das Berliner Atelier und somit sämtliche seiner Werke und eine kleine Kunstsammlung zerstört.

Nach seiner Heimkehr 1945 arbeitete Rödel zunächst in der Werkstatt des Landeskonservators. Ab 1947 leitete er fünf Jahre lang die Klasse für Lithografie an der Kunstschule Burg Giebichenstein. 1953 siedelte er nach Mannheim über, wo er ein Jahr später mit städtischer Hilfe die Kunstschule Mannheim gründete. Es folgten weitere Reisen, unter anderem nach Paris (1956) und in die Niederlande (1957) sowie im Jahr 1960 nach Italien, Spanien, Portugal und Afrika. Nach seiner Rückkehr nahm er 1961 einen Lehrauftrag am Institut für Kunsterziehung in Saarbrücken an.

Karl Rödel starb 1982 in Mannheim.

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